Page 13 - Kerbeheft der Bessunger Kerb 2011
P. 13

Eine ganze Weile verging in dem hochmodern ausgestalteten Büro der Gemeinde und der Stammtischler war schon kurz vor dem Ein- nicken, als sich eine Tür sachte öffnete und Pfarrer Manfred Raddatz im vollen Ordinat in den Raum schritt.
„Jesses, Maria un Josef un all die annern, die wo isch noch ausem Konfermande-Unnerricht kenn!“, stotterte der Bessunger, „unsern naije Parrer!“
Wenn sich diese Geschichte auch wahrscheinlich nicht exakt so abgespielt hat, so zeigt sie aber, dass das Erscheinen unseres neuen Pfarrers im Jahre 1978 für einigermaßen Verwirrung im Stadtteil Bessungen sorgte. Sein Fortbewe- gungsmittel (nämlich so etwas Ähnliches wie ein Fahrrad) und sein Vollbart waren, bis man Man- fred Raddatz näher kennenlernen durfte,
wochenlang Gesprächsthema – natürlich auch an den damals noch üblichen Stammtischen. Dass sich die Bessunger aber für ihre Verhält- nisse und Ansichten relativ rasch an dieses Erscheinungsbild gewöhnten, lag am neuen Pfarrer selbst. Sie mochten und mögen die auf- fällig unauffällige Art von Manfred Raddatz, sein Zuhörenkönnen (zum Beispiel auch in seiner „Ansprech-Bar“) und auch seinen Predigten wurde gerne zugehört, weil sie nicht von Don- nerhall durchzogen waren. Die Integration gelang ihm sozusagen über Nacht und viele Menschen im schönen Stadtteil Bessungen wären froh, wenn die neue Gesetzesplanung (nämlich Rente mit 69) schon heute Anwendung fände.
Vielen Dank, Manfred Raddatz
Die Zeitung „Der Pensionist“ schenkte die BBL Pfarrer Manfred Raddatz zum Abschied. Von Günther Löbel wurde er eine Woche in den Bayerwald eingeladen.


































































































   11   12   13   14   15